Thilo Maatsch

*1900 Braunschweig
†1983 Königslutter

Thilo Maatsch

Ohne Titel

 

 

 

Biographie

 

Thilo Maatsch wurde am 13. August 1900 in Braunschweig geboren. Er starb am 20. März 1983 in Königslutter. Thilo Maatsch war ein deutscher Grafiker, Maler und Bildhauer. Er war ein Künstler der abstrakten und der konkreten Kunst sowie des Konstruktivismus. Früh schon zeigte Maatsch Interesse an moderner Kunst. Im Alter von 16 Jahren besuchte er eine Ausstellung in der Galerie Der Sturm, die ihn stark beeinflusste. 1918 gründete er mit Rudolf Jahns und Johannes Molzahn in Braunschweig die Gesellschaft der Freunde junger Kunst. Mitglieder waren u. a. Lyonel Feininger und Paul Klee. Der Kunstsammler Otto Ralfs wurde ein wichtiger Förderer, und Wassily Kandinsky entwarf das Signet der Gruppe.

Finanziell war es Maatsch nicht möglich, regulär am Bauhaus zu studieren. Dennoch erhielten er gewisse Zugänge: Kandinsky, Klee und Moholy-Nagy erlaubten ihm, in ihren Ateliers mitzuarbeiten oder in Ferienzeiten am Bauhaus (Weimar, Dessau) zu lernen. 1925 trat er der Novembergruppe bei. Zwischen 1925 und 1932 war Maatsch regelmäßig an der Großen Berliner Kunstausstellung beteiligt. 1927 organisierte Herwarth Walden eine Einzelausstellung für Maatsch in seiner Galerie Der Sturm.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten traf Maatsch wie viele andere Avantgarde-Künstler schweres Unheil: Seine Kunst wurde als „entartet“ diffamiert. Werke wurden beschlagnahmt, ab 1934 wurde er aus der Reichskammer der bildenden Künste ausgeschlossen. In dieser Zeit war es für ihn kaum möglich, künstlerisch aktiv zu sein. Er arbeitete v. a. als Lehrer, um seine Familie zu ernähren. 1943 wurde er als Sanitäter eingezogen und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg kehrte er zurück und nahm erneut seine Lehrtätigkeit in Königslutter auf. Seine Wiederentdeckung als Künstler begann etwa ab 1966. Seitdem wurden ihm zahlreiche Ausstellungen gewidmet, und seine Werke fanden wieder Beachtung.

Künstlerisches Werk

In den 1920er Jahren schuf Maatsch vor allem geometrisch-abstrakte Farbflächenbilder, in denen er auf räumliche Tiefe verzichtete. In seinem Spätwerk – nach dem Zweiten Weltkrieg – wandte er sich einer biomorphen Abstraktion zu, in der auch florale und figurative Elemente erscheinen. Beispielsweise das Werk Komposition (1951) fällt in jene Phase der Umorientierung. Seine Arbeiten sind heute in mehreren staatlichen und privaten Sammlungen vertreten, z. B. im Sprengel Museum Hannover, im Museum Haus Konstruktiv in Zürich, in der Sammlung Carl Laszlo (Ungarn) und anderen.