Else Berg war eine deutsch-niederländische Malerin und Grafikerin. Sie war Mitglied der Amsterdamer Avantgarde und gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der Bergenser Schule. Ihr Leben fand ein tragisches Ende in der Shoah.
Else Berg wurde am 19. Februar 1877 im oberschlesischen Ratibor,
heute Polen, in eine jüdische Familie geboren. Sie studierte
zunächst an der Akademie der Schönen Künste in Antwerpen und von 1901 bis 1910 bei Arthur Kampf
an der Universität der Künste in Berlin. 1911 zog sie zusammen mit ihrem späteren Ehemann, dem
niederländischen Maler Samuel Leser „Mommie“ Schwarz, nach Amsterdam, wo sie sich schnell in den Künstlerkreisen etablierte.
Ihr Stil wurde maßgeblich von der Bergenser Schule beeinflusst, die expressionistische und kubistische Elemente vereinte. Dies zeigte sich in ihren Werken durch eine dunkle Farbpalette, kräftige Linien und vereinfachte Formen. Else Bergs Motive umfassten Landschaften, Porträts, Akte und Stillleben. Besonders ihre Landschaftsbilder, die sie auf Reisen durch Europa, etwa nach Mallorca oder in den Balkan, schuf, sind bekannt. Sie arbeitete hauptsächlich mit Öl- und Aquarellfarben, aber auch mit Feder und Kreide. Inspiriert wurde sie auch vom Kubismus und Luminismus. In Amsterdam war sie ab 1916 Mitglied der Künstlervereinigung De Hollandse Kunstenaarskring.
Als Jüdin wurde sie während der deutschen Besatzung der Niederlande im Zweiten Weltkrieg verfolgt. Sie und ihr Ehemann Mommie Schwarz verweigerten das Tragen des Judensterns und beteiligten sich an der Unterstützung von jüdischen Flüchtlingen, die in die Niederlande kamen.
Am 12. November 1942 wurden sie und ihr Ehemann festgenommen
und im Durchgangslager Westerbork inhaftiert. Anschließend
wurden sie in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert,
wo beide am 19. November 1942 ermordet wurden.
Else Bergs Werke sind heute in mehreren niederländischen Museen zu sehen, darunter das Joods Museum in Amsterdam und das Frans Hals Museum.Ihr
künstlerisches Erbe wird auch in Ausstellungen gewürdigt,
wie beispielsweise im Museum Kunst der Verlorenen Generation
in Salzburg.